Lange feierten die 15.711 Zuschauer noch mit ihrer Mannschaft. Der MSV Duisburg hat mit dem 3:1-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach II am Sonntagmittag die Tabellenführung in der Regionalliga West erfolgreich verteidigt. Zwei Tore von Malek Fakhro und ein Stochertor von Kapitän Alexander Hahn rundeten den stärksten Duisburger Auftritt der laufenden Saison ab.
Die Gäste vom Niederrhein konnten abgesehen vom Standardtor zum 0:1 offensiv kaum Akzente setzen. Eugen Polanski musste dem MSV fernab vom Spiel viel Respekt zollen und konnte seiner Mannschaft trotz der Unterlegenheit im Spitzenspiel keinen großen Vorwurf machen.
„Was hier auf den Rängen los war, hatte wenig mit Regionalliga zu tun. Das ist nicht dritte, sondern eher zweite Liga. Das, was uns auf dem Platz erwartet hat, war auch höherklassiger als Regionalliga. So gut habe ich sie noch nie gesehen. Es war natürlich scheiße, dass es gegen uns so war. Ich bin trotzdem einverstanden mit der Leistung und glaube, dass wir weiter oben mit dabei bleiben können“, resümierte der Gladbacher Coach.
Dietmar Hirsch war es nach den überzeugenden 90 Minuten zunächst wichtig zu erwähnen, dass endlich auch mal beide Halbzeiten als „extrem gut“ zu bewerten waren. Zum ersten Mal in dieser Saison musste der 52-Jährige verhältnismäßig spät, komplett leistungsunabhängig und viel mehr aufgrund der fehlenden Kraft wechseln.
„Die Spieler, die angefangen haben, haben einen guten Job gemacht. Das einzig Negative war das Standardgegentor. Aber wir haben mit dem Engagement, der Zweikampfstärke und diesem Mut über Außen weitergemacht“, lobte Hirsch und hob die auffälligen Schienenspieler Jan-Simon Symalla und Patrick Sussek besonders hervor.
„Es war einfach ein hochverdienter Sieg im Spitzenspiel. Wir waren selbstbewusst, haben die Tabellenführung ausgebaut. Ich bin einfach nur stolz auf meine Mannschaft. Die Brust wird breiter und das wollen wir nächste Woche in Wuppertal bestätigen“, meinte Hirsch zur über die Strecke besten Leistung nach 14 Spieltagen in der Regionalliga West.
Koch hat einen letzten Wunsch
Nach dem Jubel vor den Fans wurde es dann nach Abpfiff noch so richtig emotional und traurig, als der unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankte, frühere MSV-Torhüter Georg Koch vor die Kurve kam. Die Fans riefen seinen Namen, während Koch seinem Ex-Klub den Aufstieg wünschte und die Anhänger lobte.
Der 52-Jährige musste gestützt werden und konnte kaum noch laufen. Dietmar Hirsch fiel seinem alten Mitspieler und bis heute guten Kumpel unter Tränen in die Arme. Auf der Pressekonferenz wollte sich der Trainer auf Nachfrage verständlicherweise nicht zu seiner Gefühlslage äußern. Den Moment werden die beiden Freunde aber wohl für sich mitnehmen.